Ein übersetztes Klagelied mit furchtbarem Akzent
Lesung
Wer zahlt das? Leerstelle. Eine brennende Stadt, Menschen, die flüchten. Leerstelle. Welche Geschichten werden erzählt? Leerstelle. Wer spricht und wer hört zu? Leerstelle. Ein Körper auf der Bühne. Publikum im Saal, die Hände in ihrer Unterwäsche. Welche Geschichten werden nicht erzählt, damit diese Geschichte immer wieder erzählt wird? Leerstelle. Wer spricht und wer hört zu? Und wer bleibt ungehört – eine ständige Leerstelle oder doch wohlsubventionierte Immigrantenpoesie?
Sivan Ben Yishais Klagelied erzählt von Leerstellen, von Krieg und Perspektiven, von Zerstörung und Gewalt, von Positionierung und Sichtbarkeit und schließlich über das Erzählen an sich und der Möglichkeit der Solidarität.
Text: Sivan Ben Yishai
Übersetzung: Henning Bochert
Dramaturgie: Marie Luise Würth
Mit: Elena Schmidt